Jordanien, Amman, Jordan Hospital (01.03.-30.03.2023)
Famulatur in Jordanien! Eintauchen in eine ganz andere Kultur, den Schritt ins Unbekannte wagen. Am Jordan Hospital in Amman traf ich auf einen mich betreuenden Arzt, von dessen Engagement und dem seiner Kollegen ich einfach begeistert war! Noch nie bin ich einer so großen Schar lehrbegeisterter, motivierter und freundlicher Ärzte begegnet. Und Jordanien selbst. Neben dem Medizinischen durfte ich kulturell, sprachlich, kulinarisch, politisch und wirtschaftlich so vieles über Land und Leute lernen. Mein Fazit: die Zeit war fantastisch!
Meine Entscheidung für Jordanien
Pflicht mit Abenteuer- und Entdeckerlust verbinden! Das ist seit jeher mein Motto für Famulaturen. Während es unter der Woche in die Klinik bzw. Praxis geht, erkunde ich am Wochenende gerne Stadt und Umgebung. In den vergangenen Jahren ging es für mich in die verschiedensten Ecken Deutschlands. Für mich war jedoch klar, dass ich die Möglichkeit unbedingt nutzen möchte, mindestens eine Famulatur auch im Ausland zu machen.
Nun war es endlich soweit! Die Corona-Pandemie neigte sich dem Ende zu. Die Grenzen waren für internationale Medizinstudierende wieder offen. Meiner Bewerbung stand also nichts mehr im Wege. Doch wohin sollte die Reise bei all den spannenden Möglichkeiten gehen? In der Restplatzliste der bvmd, der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland, lachte mich ein Land besonders an: Jordanien! Und siehe da, ein paar Monate später packte ich meine Koffer, bereit für meine Famulatur in Amman. Dies ist die Hauptstadt des Landes. Doch wieso wollte ich überhaupt ins Ausland? Warum nach Jordanien? Und wie sah mein Alltag vor Ort aus? Über all dies und noch vieles mehr möchte ich in den folgenden Zeilen berichten.
Das Römische Theater im Stadtzentrum von Amman
Die Reise ins Unbekannte – Warum ich im Ausland famulieren wollte
Mein achtmonatiger weltwärts Freiwilligendienst auf den Philippinen nach dem Abitur hatte eine große Entdecker- und Abenteuerlust in mir geweckt. Ich liebe es, in mir unbekannten Ländern zu leben und dabei tief in die Kultur einzutauchen. Warum? Der direkte Austausch mit der einheimischen Bevölkerung und die tiefen Einblicke in die Werte, Traditionen und sozialen Strukturen helfen mir, meinen Blick zu weiten und zu lernen, über den Tellerrand zu schauen. Natürlich reise ich auch gerne. Doch wenn ich die Wahl habe, ziehe ich es vor, für einen gewissen Zeitraum vor Ort zu leben. Meiner Meinung nach nimmt man so ein Land wesentlich intensiver und vielschichtiger wahr. Es wird mehr Raum für gemeinsamen Austausch geschaffen, als wenn man lediglich als Tourist die Hauptsehenswürdigkeiten besichtigt.
Gleichzeitig bietet sich durch eine Famulatur im Ausland die Möglichkeit, ein neues Gesundheitssystem kennenzulernen. Zugang zu einer gut ausgebauten, bezahlbaren Krankenversorgung zu haben, stellt ein enormes Privileg dar. Nicht alle Menschen unserer Welt haben dazu die Möglichkeit. Mein Wunsch war es zu erfahren, wie bestmögliche Medizin mit weniger technischen und finanziellen Mitteln ausgeübt wird, und wer in der Bevölkerung überhaupt Zugang zu guter medizinischer Versorgung erhält. Ich erhoffte mir, dass mir dadurch auch neue Perspektiven auf das eigene Gesundheitssystem ermöglicht würden. Außerdem wollte ich unbedingt mein medizinisches Englisch verbessern, um für weitere Auslandsaufenthalte sowie auch für die Kommunikation mit ausländischen Patienten innerhalb Deutschlands gewappnet zu sein.
In einer Seitenstraße in Amman
bvmd! – Was es damit auf sich hat und warum ich mich für die bvmd entschieden habe!
Bvmd, dies steht für Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. mit Sitz in Berlin. Sie ist der Zusammenschluss der studentischen Vertretungen an 40 medizinischen Fakultäten in Deutschland. Neben den vielen spannenden weiteren Tätigkeitsbereichen ermöglicht sie uns Medizinstudentinnen und Medizinstudenten Auslandserfahrungen in der ganzen Welt. Zusätzlich zu Famulaturen werden auch Forschungs- und Public Health Austausche angeboten. Dabei kooperiert die bvmd mit den jeweiligen nationalen Partnern über einen internationalen Studierendenverband, der IFMSA. Das Motto lautet: Von Studenten für Studenten! Organisiert wird das gesamte Programm von ehrenamtlich arbeitenden Medizinstudierenden.
Vor Ort im Ausland profitiert man von einer optimalen Betreuung durch einheimische Medizinstudierende. Noch vor der Abreise wird einem die E-Mail-Adresse von seiner sogenannten „Kontaktperson“ mitgeteilt, die bei jeglichen Fragen mit Rat und Tat zur Seite steht. Gleichzeitig haben wir viele, tolle Stunden gemeinsame verbracht. Dies war für mich der entscheidendste Vorteil, die Famulatur über die bvmd zu organisieren. Der Austausch mit Gleichaltrigen hat es mir ermöglicht, noch viel umfassender in die Kultur und den Lebensalltag eines jordanischen Medizinstudenten einzutauchen.
Und weil Geben viel schöner als Nehmen ist, können wir Medizinstudentinnen und Medizinstudenten uns auch selbst ehrenamtlich bei der bvmd engagieren, um internationalen Studierenden einen tollen Famulatur Aufenthalt in Deutschland zu ermöglichen. Vor zwei Jahren war ich bereits Kontakt- bzw. Ansprechperson eines italienischen Studenten und in der Organisation eines Freizeitprogramms für die gesamte Austauschgruppe involviert. Es hat viel Spaß gemacht und wird bestimmt nicht mein letztes Mal gewesen sein!
Und wie kam ich nun auf die bvmd?
Ursprünglich wurde ich über meine Uni auf das Austauschprogramm aufmerksam. Von der bvmd war ich seit jeher begeistert. Als ich vergangenen Sommer meine Auslandsfamulatur organisierte, war ich für die reguläre Bewerbungsphase – ca. ein dreiviertel Jahr bis eineinhalb Jahre im Voraus – bereits zu spät dran. Ein Bekannter machte mich glücklicherweise auf die noch offene Restplatzliste – mindestens ein halbes Jahr im Voraus – aufmerksam. Von den noch offenen Ländern lachte mich eins ganz besonders an: Jordanien! Für mich bot dieses Land die perfekte Mischung aus einer spannenden kulturellen, wie medizinischen Erfahrung in einer mir unbekannten Region. Kurze Zeit später hatte ich auch schon alle Unterlagen zusammen, um mich zu bewerben. Neben einem Motivationsschreiben und einem Lebenslauf, musste ich außerdem ein Sprachzeugnis, Empfehlungsschreiben, eine Studienverlaufsbescheinigung, Versicherungs- und Immunitätsnachweise, spezielle Impfungen sind für Jordanien nicht erforderlich, vorweisen.
Vorbereitungen! – Was packe ich in meinen Koffer?
Ca. zwei Monate vor Abreise erhält man vom Gastland die offizielle Zusage. Spätestens jetzt sollte man überprüfen, ob alle notwendigen Versicherungen für den Auslandsaufenthalt (Berufshaftpflicht-, Auslandskrankenversicherung etc.) bereits abgeschlossen sind. Die
BAZ Beratungsgemeinschaft für Ärzte und Zahnärzte in Würzburg ist für alle Fragen rund um das Versicherungsthema der perfekte Ansprechpartner. Schaut gerne auf der Homepage jungmediziner.de vorbei und vereinbart einen kostenlosen Beratungstermin.
Selbstverständlich ist eine Auslandsfamulatur mit Kosten verbunden. Glücklicherweise habt ihr die Möglichkeit, Euch für Stipendien zu bewerben. Eine der Optionen als Würzburger Medizinstudent finanziellen Support zu erhalten, ist das Auslandsstipendium von jungmediziner.de. Eine Famulatur wird mit 250€ vergütet, ein PJ-Tertial sogar mit 500€. Falls Ihr Fragen zur Bewerbung habt, meldet Euch direkt bei den jungmedizinern. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken, dass ich eine der Glücklichen sein durfte. Probiert’s doch auch! Zu verlieren habt ihr nichts. Für mich war jeder Zuschuss, um den Monat in Jordanien umfassend erleben zu können, sehr willkommen.
Noch ein paar Worte zum Thema Visum. Für Euren Aufenthalt in Jordanien ist ein Touristen-Visum ausreichend. Ein 28-tägiges Touristenvisum ist im „Jordan Pass“ (70 JD) enthalten, den Ihr unbedingt vor Ankunft in Jordanien online erwerben solltet. Er ermöglicht Euch einen kostenlosen Eintritt in über 40 Sehenswürdigkeiten des Landes. Sofern Ihr „Petra“ besichtigen wollt, ist der Jordan Pass ein Muss, da die dortigen Eintrittspreise jenseits von Gut und Böse sind. Da Euer Aufenthalt vermutlich die 28 Tage überschreiten wird, könnt Ihr das Visum an jeder Polizeistation verlängern lassen oder am Abreisetag am Flughafen eine Gebühr von 1,5 JD pro zusätzlichen Tag zahlen.
((Anm.d.Red. Um ganz auf der sicheren Seite zu sein, sollte man sich immer rechtzeitig bei der Botschaft des jeweiligen Landes nach den aktuellen Einreisebestimmungen erkundigen. Hierbei sollte man unbedingt erwähnen, dass man sich nicht zu Urlaubszwecken, sondern zu einer medizinischen Tätigkeit im Rahmen seines Medizinstudiums im betreffenden Land aufhalten wird.)
Ansonsten habe ich vor meinem Abflug im Internet in Blogartikeln gestöbert und in meinem Reiseführer quergelesen. Dadurch erhielt ich einen ersten Eindruck von der Geschichte, Kultur und politischen Situation Jordaniens und außerdem Inspirationen, welche Highlights des Landes auf meiner Liste ganz oben stehen sollten. Ein paar Wochen und einige Klausuren später war es dann soweit. Der Tag der Abreise war endlich gekommen!
Angekommen in Amman – meine ersten Tage
Noch in Deutschland erfuhr ich, dass ich das Abenteuer nicht alleine bestreiten würde. Mit mir an Bord waren Elena aus Spanien und Banda aus Deutschland, die ihre Famulaturen auch über den internationalen Verband IFMSA bestreiten wollten. Gemeinsam teilten wir uns die Wohnung, die uns von jordanischer Seite aus gestellt wurde. Auch sonst verbrachten wir fast jede freie Minute zusammen. Die Sympathie war von Anfang an da!
Die Eindrücke in den ersten Tagen überschlugen sich! Das Kennenlernen meiner beiden tollen Mitstreiterinnen und unserer coolen jordanischen Kontaktpersonen. Das Einleben in unseren neuen vier Wänden in einer schönen, ruhigen Wohngegend. Das Erkunden der Vielseitigkeit Ammans mit seinem lebendigen Zentrum und antiken Sehenswürdigkeiten. Das Genießen der jordanischen Küche mit Hummus, Falafel und allen weiteren Köstlichkeiten. Das Eintauchen in die arabische Kultur. Kurzum, uns war alles andere als langweilig!
Beeindruckende Aussicht vom geschichtlich bedeutenden Zitadellenhügel in Amman
Über die Abteilung und das Krankenhaus – ein Volltreffer!
In welchem Fach wollte ich eigentlich famulieren? Ich hatte mich im Vornherein für die Radiologie entschieden. Zum einen hatte ich das Ziel meine Kenntnisse in diesem Fach verbessern, denn egal für welchen Facharzt man sich später entscheidet, eine solide Basis in der Radiologie ist (fast) überall von Vorteil. Zum anderen wollte ich in einem Bereich arbeiten, in dem die Arzt-Patienten-Kommunikation nicht im Zentrum steht. Doch warum?
Leider spreche ich kein Arabisch, der Krankenhausalltag spielt sich aber selbstverständlich auf Arabisch ab. Die Radiologie hingegen hat den großen Vorteil, dass alle Berichte auf Englisch diktiert werden. Somit konnte ich neben meinen Radiologie-Kenntnissen ebenfalls mein medizinisches Englisch verbessern – ein Volltreffer! Das Medizinstudium in Jordanien findet auf Englisch statt. Viele Ärzte, etwa die Hälfte der Absolventen, gehen außerdem für ihre Assistenzarztzeit oder für Fortbildungen ins englischsprachige Ausland – das Sprachniveau des ärztlichen Personals ist dementsprechend hoch. Kleiner „fun fact“: Viele der jordanischen Medizinstudierenden planen für ihren Facharzt – neben England und der USA – nach Deutschland zu gehen und beginnen bereits früh neben dem Studium die deutsche Sprache zu lernen.
Und in welchem Krankenhaus fand die Famulatur statt? Von jordanischer Seite aus wurden wir in das Jordan Hospital in Amman eingeteilt. Dabei handelt es sich um ein privates Krankenhaus. Dies bedeutet, dass die jordanischen Patienten entweder eine private Zusatzversicherung im Vornherein abgeschlossen hatten oder sie verfügten über die finanziellen Mittel, um die Untersuchungen bzw. Behandlungen aus eigener Tasche zu bezahlen. Dementsprechend stammten die Patienten überwiegend aus der Mittel- und Oberschicht. Der Standard, allgemein gesprochen, war recht hoch. Das Krankenhaus war sogar über die Landesgrenzen hinweg für seine hohe Qualität bekannt. Daher reisten auch einige Patienten aus den Nachbarländern an, um die Behandlung im Jordan Hospital wahrzunehmen.
Meine Famulatur im Jordan Hospital in Amman – Jordanien
Ab ins Jordan Hospital – ein Eindruck meines Klinikalltags
Nachdem wir uns ein paar Tage in Amman einleben konnten, war es endlich soweit. Der erste Kliniktag stand vor der Tür. Meine Abteilung bestand aus mehreren, sehr kompetenten Fachärzten und einer Schar lieber Assistenzärzte, die mich alle offen und herzlich aufgenommen haben. Vom ersten Tag an hat sich mein betreuender Arzt Dr. Faysal bestens um mich gesorgt. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, mir das Maximale an Lernmöglichkeiten in den kommenden Wochen zu bieten. Und dies mit großem Erfolg! Ich habe fachlich einiges lernen dürfen. Ziemlich sicher sogar mehr, als bei einer Famulatur auf einer deutschen Krankenhausstation.
Wie sah mein Arbeitsalltag aus? Meine Tage starteten zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr. Gegangen bin ich meist gegen 15:00 Uhr – je nach Schicht meines betreuenden Arztes. Für ein kurzes Mittagsessen durfte ich entweder die Assistenzärzte in die Mensa begleiten oder ich traf mich mit meiner Mitstreiterin Elena in der Cafeteria. Die Arbeitswoche startete am Sonntag und endete am Freitag. Das Wochenende hatte ich immer frei.
Eine Woche bin ich in den Ultraschall rotiert. Hier wurde ich direkt am Patienten angeleitet und durfte immer wieder die Technik üben. Die übrigen Wochen schaute ich meist Dr. Faysal und seinen Kollegen über die Schultern, während sie die Röntgen-, MRT- oder CT-Bilder befundeten. Dabei war meine Rolle allerdings alles andere als passiv. Entweder stellten mir die Ärzte Fragen, um mich anzuregen, aktiv mitzudenken. Oft durfte ich selbst probieren, die Bilder mündlich zu befunden. Oder ich lauschte einfach den Erläuterungen der Ärzte. Sie erklärten von sich aus unglaublich viel! Natürlich hatte ich auch jederzeit die Möglichkeit, selbst Fragen zu stellen. Und sobald interessante Untersuchungen anstanden, wurde ich hinzugeholt. Sofern mal nichts zu tun war, warteten spannende Unterhaltungen mit den Fach- oder Assistenzärzten auf mich.
Dr. Faysal fragte mich regelmäßig, ob ich für die verbleibende Zeit spezielle Wünsche hätte. Wie gesagt, er wollte, dass ich für mich das Beste aus der Zeit mitnehme. Von seinem und dem Engagement seiner Kollegen war ich begeistert! Zuhause bin ich noch nie einer so großen Schar lehrbegeisterter, motivierter und freundlicher Ärzte begegnet. Das Ziel, meine Radiologie- und medizinischen Englischkenntnisse aufzufrischen, habe ich somit mehr als erreicht. In der Radiologie zu famulieren, war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können!
Auf Erkundungstour – zwischen Amman, Totem Meer und der Wüste
Die Nachmittage und Abende nach der Klinik blieben uns frei, um Amman inklusive Umgebung zu erkunden. Entweder gingen nur wir drei Mädels auf Erkundungstour oder unsere jordanischen Kontaktpersonen waren mit am Start. In der großen Gruppe machte es auch gleich noch mehr Spaß! So düsten wir einen Nachmittag raus in die Natur, um den Sonnenuntergang während eines Pferderitts zu genießen. Einen anderen Tag ging es nach „Jerash“. Dies ist eine antike historische Stätte aus der Zeit der Römer.
Unsere Kontaktpersonen kümmerten sich während des ganzen Monats rührend um uns. Sie standen stets mit Rat und Tat zur Seite. Gastfreundlichkeit wurde hier großgeschrieben und gelebt. Davon möchte ich mir eine große Scheibe abschneiden! Die Truppe allgemein war super nett, witzig und gesellig. Wir haben viele tolle, gemeinsame Stunden erlebt. Genügend Zeit und Raum für spannenden kulturellen, religiösen oder politischen Austausch wurde ebenfalls geschaffen. Die Möglichkeit mit gleichaltrigen Einheimischen in Kontakt zu treten, ist für mich einer von vielen herausragenden Vorteilen, die Famulatur über die bvmd zu organisieren.
Unsere Wochenenden waren meist größeren Ausflügen gewidmet. Einmal ging es mit zwei der Jordanier ans Tote Meer. Ein anderes Mal fuhren wir mit dem Mietwagen ins „Golden Triangle“ im Süden Jordaniens. Das heißt nach „Petra“, einer antiken Felsenstadt, die zu den neuen sieben Weltwundern gehört. Außerdem nach „Wadi Rum“, einer einzigartigen Wüste, die einen glauben lässt, auf dem Mars zu sein. Und nach „Aqaba“, einer Stadt am Roten Meer, dem Schnorchel- und Tauchparadies schlechthin. Das letzte Wochenende war von Ramadan geprägt. Das öffentliche Leben war somit sehr heruntergefahren, die kulturelle Erfahrung dennoch sehr spannend.
Das Wadi Rum – eine geschützte und beeindruckende Wüstenwildnis im Süden Jordaniens
Die Küche, Land und Leute – in die Kultur eintauchen
Die arabische Küche darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Egal, ob als Vegetarier vor Ort oder nicht – an jeder Straßenecke wartet ein richtiger Gaumenschmaus! Amman bietet tolle Imbisse, stylische Restaurants oder gemütliche Cafés mit Flair. Abends gingen wir total gerne in der Stadt essen. Dabei probierten wir uns durch jegliche Speisekarten hindurch. In den späten Abendstunden trafen wir oft unsere jordanischen Freunde zum Quatschen in einem Café, einer Bar oder um das Nachtleben Ammans zu erkunden.
Abschließend noch ein paar Worte zur Kultur, zu Land und Leuten. Ich habe Amman als eine sehr offene Stadt erlebt. Als Touristen wurden wir sehr willkommen geheißen. Ich selbst habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Viele Vorurteile, die Jordanien als arabisches Land entgegengebracht werden, kann ich nun noch überzeugter entkräften. Jordanien ist sowohl von innen, bezogen auf die (gast-)freundlichen Menschen, als auch von außen mit seinen wunderschönen Sehenswürdigkeiten eine tolle Wahl für eine Famulatur.
Das bunte Leben und Treiben in Amman Downtown
Mein Fazit
Ich selbst war ohne Erwartungen angereist. Mein Ziel war es, mich 100 Prozent auf das Abenteuer einzulassen und überraschen zu lassen. Mein Fazit: die Zeit war fantastisch! Ich durfte medizinisch, kulturell, sprachlich, kulinarisch, politisch und wirtschaftlich so vieles über Land und Leute lernen. Außerdem konnte ich ein weiteres Gesundheitssystem kennenlernen, das mir neue Perspektiven auf unseres ermöglicht hat, und zusätzlich meine Radiologie-Kenntnisse vertiefen.
Amman – @night
Ich durfte neue Facetten an mir selbst entdecken und mich in vielerlei Hinsicht weiterentwickeln. Und zu guter Letzt sind fantastische Menschen in mein Leben getreten, die diesen Monat zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Ich kann jedem nur ans Herz legen, den Schritt ins Unbekannte zu wagen. Ihr werdet Erfahrungen machen, die Euch tiefgehend bereichern werden. Und zusätzlich Erinnerungen schaffen, an die Ihr Euch noch lange mit einem Lächeln im Gesicht zurückerinnern werdet.
M. Schobel
Würzburg, Mai 2023
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